Was ist ein Indexfonds (passive Fonds)? Unterschiede und Vorteile gegenüber aktiven Fonds

Ein Indexfonds ist ein passiver Investmentfonds. Wie bei aktiven Fonds sammelt der Anbieter Kapital bei den Anlegern ein und bündelt es für den Kauf eines Korbes (Basket) mit verschiedenen Wertpapieren (Aktien, Anleihen etc.). Bei einem passiven Investmentfonds wird die Zusammensetzung des Portfolios jedoch nicht durch die subjektiven Einschätzungen des Fondsmanagement bestimmt. In den Fonds wird genau das aufgenommen, was in dem betrachteten Marktindex bereits enthalten ist. Das heißt, ein Indexfonds folgt genau der Entwicklung des abgedeckten Index.

Dadurch, dass das Fondsmanagement einen deutlich geringeren Einfluss hat, können Indexfonds kostengünstiger angeboten werden als aktive Fonds. Indexfonds werden auch immer beliebter, da sie sehr transparent und oft erfolgreicher sind als andere Anlageformen am Kapitalmarkt. Die Zeitung „Die Welt“ hat Indexfonds dahr bereits als die Anleger-Idee des Jahrhunderts bezeichnet.

Eigenschaften und Vorteile gegenüber einem aktiven Fonds

Der Indexfonds unterscheidet sich im Einzelnen von einem aktiv gemanagten Fonds durch diese wesentlichen Eigenschaften:

Kauf und Verkauf an der Börse

Im Unterschied zu einem aktiv gemanagten Fonds werden Indexfonds nicht von der Fondsgesellschaft verkauft oder zurückgenommen, sondern an der Börse gehandelt. Daher tragen sie das Kürzel ETF für „Exchange Traded Funds“ = börsengehandelter Fonds. Durch die Handelbarkeit an der Börse ist ein Kauf oder Verkauf sehr schnell möglich.

Passive Anlagestrategie

Ein Indexfonds setzt sich nicht durch eine von einem Fondsmanager bestimmte Auswahl an Aktien zusammen. Er kopiert vielmehr die Zusammensetzung eines Index, wie zum Beispiel den Deutschen Aktienindex (DAX). Er enthält dann exakt die gleichen Aktien wie der zugrunde gelegte Index und gewichtet diese auch im gleichen Maße. Man verfolgt ein leicht zu verstehendes Anlageziel: Der Index soll dem Markt folgen statt zu versuchen, schlauer zu sein.

Wertentwicklung = Indexentwicklung

Da der Fonds auf eine eigene Strategie verzichtet, kann es nicht passieren, dass du am Jahresende mit der Wertentwicklung deines Fonds schlechter dastehst als der Index selbst. Bei einem aktiv gemanagten Fonds ist das infolge der eigenen Aktienauswahl durch das Fondsmanagement und vor allem durch die hohen Kosten einer aktiven Handlungsweise leider sehr viel wahrscheinlicher.

Volle Transparenz

Der Indexfonds bildet „nur“ den Index ab. Der Vorteil für dich ist, dass dieses Investment einfach zu verstehen ist. Wenn du beispielsweise an die Zukunft des Medizin-Marktes glaubst, dann kannst du mit einem Indexfonds auf den MSCI World Health Care Index einfach den gesamten Markt kaufen, ohne dir über einzelne Aktien Gedanken machen zu müssen.

Das Fondsmanagement eines aktiven Fonds hingegen verfolgt eine individuelle Strategie und versucht den Fonds darauf auszurichten. Die Wertpapierauswahl basiert auf eigenen Analysen und eigener Kriterien, die für den Käufer nicht immer transparent sind. Aus diesem Grund halte ich passive Fonds für besser geeignet, da ihre Zusammensetzung durch die Definition des Index vorgegeben ist.

Geringe Kosten

Da der Fonds keine eigene Strategie verfolgt und somit auch keinen Fondsmanager mit angeschlossenem Analyse- und Bewertungsteam braucht, gibt es bei einem ETF keine Managementgebühren, keine Erfolgsprovisionen, etc. (siehe auch Kosten eines passiven Indexfonds (ETF)) Da in einem Index auch nicht ständig Werte ausgetauscht werden, halten sich auch die Verwaltungskosten auf einem extrem niedrigen Niveau.

Bei einem normalen Fonds verucht der Fondsmanager mit seinem Team beständig, durch kluges Kaufen und Verkaufen von Wertpapieren besser zu sein als der Markt. Was dort genau geschieht, bleibt dem Anleger jedoch verborgen. Dieses Handeln erzeugt in der Regel vielfach höhere Kosten.


Aufgrund der rein passiven Abbildung des Vergleichsindex ist ein ETF eng an die Entwicklung seines Referenzindex gebunden und daher sehr leicht zu verstehen: Kommt ein neues Unternehmen in den Index, so wird es auch in den Indexfonds aufgenommen. Index und Fonds entwickeln sich also stets gleich:

Der MSCI World Index beinhaltet rund 1.600 Aktien aus den 23 größten Industrienationen der Welt. Ein Indexfonds (blaue Linie) bildet diesen Index möglichst exakt ab und folgt daher sehr genau dessen Entwicklung. (Quelle: Comdirect.de)

Der MSCI World Index beinhaltet rund 1.600 Aktien aus den 23 größten Industrienationen der Welt. Ein Indexfonds (blaue Linie) bildet diesen Index möglichst exakt ab und folgt daher sehr genau dessen Entwicklung. (Quelle: Comdirect.de)

Fazit: Indexfonds sind ideal für Einsteiger

Im Gegensatz zu einem aktiv gemanagten Fonds hat der Indexfonds keine eigene Strategie. Er erfordet daher kaum Aktivitäten und ist aus diesem Grund extrem „schlank“, was die Kosten angeht. Gleichzeitig ist er sehr transparent und für einen Anleger sehr leicht zu verstehen – das ideale Anlageprodukt für alle, die gut investieren wollen, bei wenig Aufwand.

Wie ein Indexfonds genau funktioniert und dass es zumidnest theoretisch auch einen Nachteil gibt, erläutere ich in einem separaten Artikel: <Link: A17 wenn du es genau wissen willst: so fuktioniert ein Indexfonds>