Der Weg zu einem eigenen Vermögen ist nicht leicht und mit vielen Stolperfallen versehen. Aus diesem Grund solltest du dich intensiv mit deinem Vermögensaufbau beschäftigen und dir das erforderliche Wissen und eine gesunde Einstellung gegenüber Geld aneignen, bevor du richtig aktiv wirst.
Nachfolgend habe ich 10 mögliche Ursachen aufgeführt, warum dein Vermögensaufbau eventuell bislang nicht wie gedacht vorankommt. Diese Fehler solltest du auf deinem Weg vermeiden:
Fehler 1: Du denkst: „Mit mehr Einkommen funktioniert der Vermögensaufbau automatisch“ – Du ignorierst deine Finanzen und ihre Entwicklung
Du denkst, wenn du es regelmäßig schaffst, dein Gehalt zu erhöhen, dann entwickelt sich dein Vermögen von ganz alleine. Das ist aber nicht so. Es braucht eine Planung, um Vermögen aufzubauen.
Ohne Planung passiert es oft, dass die Ausgaben im gleichen Verhältnis steigen, wie die Einnahmen zunehmen, d.h. dein Gehalt steigt und du leistest dir teurere Kleidung oder gehst in bessere Restaurants. Das einzige, was dann oftmals nicht steigt, ist der Betrag, der für den Vermögensaufbau gedacht ist. Es ist also denkbar, dass du ein größeres Auto fährst, aber dein Vermögensaufbau auf der Strecke bleibt. Aus diesem Grund empfehle ich dir, eine Sparstrategie festzulegen und diese konsequent zu befolgen. Mit diesem Thema habe ich mich in einem separaten Artikel „Wie spare ich richtig? Wie du mit einer nachhaltigen Sparstrategie ans Ziel kommst“ befasst (Siehe auch: „Unterschied zwischen Sparen und Anlegen – Warum soll ich Geld anlegen?„).
Fehler 2: Du hast Angst davor, Fehler zu machen. Daher tust du lieber nichts.
Ein Risiko einzugehen ist dir unangenehm. Daher lässt du dein gesamtes Vermögen „möglichst sicher“ auf einem Tagesgeld- oder Festgeldkonto liegen, wo es (vor allem in Niedrigzinsphasen) beständig an Wert verliert, statt sich nennenswert zu mehren. Das ist dir zwar bewusst, aber weil deine Angst durch einen Fehler Geld zu verlieren so groß ist, akzeptierst du, dass es dir langsam durch die Finger rinnt, statt dass du es anpackst und besser anlegst.
(Siehe auch: „8 Gründe warum die Meisten nicht mit Sparen und Vermögensaufbau beginnen“ und „Sparbuch, Tagesgeld- oder Festgeldkonto: Warum diese für Vermögensaufbau nicht geeignet sind“)
Fehler 3: Du investierst in Dinge, die du nicht wirklich verstehst.
Weil alle behaupten, ein Riester-Vertrag sei eine tolle Sache, hast auch du einen Vertrag abgeschlossen. Weil dein Bekannter mit irgendeiner Aktie einen schönen Gewinn gemacht hat, hast du das selbe Wertpapier gekauft. Du solltest Empfehlungen oder Ratschlägen jedoch nur dann folgen, wenn du das Anlageprodukt auch verstanden hast. Triff deine Entscheidungen rational, so dass sie später zu jedem Zeitpunkt für dich nachvollziehbar sind. Wenn du nur in das investierst, was du verstehst, also zum Beispiel Aktien eines Unternehmens kaufst, dessen Produkte du verstehen kannst, dann reduziert das deinen Stress enorm und wird dich langfristig zum Erfolg führen.
Fehler 4: Du verlässt dich darauf, dass andere Leute sich gut um dein Vermögen kümmern (Banken oder Berater)
Du bist davon überzeugt, dass andere Leute mehr Ahnung über deine Vermögensbildung haben als du selbst. Daher verlässt du dich auf ihre Einschätzung, was für dich das richtige ist. Leider ist es so, dass diese Personen (Berater, Banker, etc.) tagtäglich selbst damit beschäftigt sind, ihr eigenes Vermögen oder das ihres Arbeitgebers zu mehren. Diese Tatsache prägt unweigerlich ihr Verhalten, wenn sie dich beraten, in was du investieren sollst. Du kannst diesen Leuten gern zuhören. Aber am Ende bist allein du dafür verantwortlich, dich so schlau zu machen, dass du in der Lage bist, ihren Rat gründlich daraufhin prüfen zu können, ob dies wirklich das Beste für dich ist. Wie oft habe ich schon gehört „Mein Bankberater hat gesagt…“ – die Ausrede gilt nicht. Es ist dein Geld.
Fehler 5: Du versuchst, schneller und schlauer zu sein als alle anderen
Ein Vermögen kann durch einen extremen Glücksfall wie beispielsweise einen Lottogewinn entstehen. In über 99% aller Fälle tut es das jedoch nicht. Investitionen setzen einen Denkprozess voraus. Schneller sein zu wollen als alle Anderen bedeutet, ein brandheißes Zockerprodukt zu kaufen und auf eine Verzehnfachung in 4 Wochen zu hoffen. Dies ist keine Investition, es ist eine Wette gegen den Markt. Nur so werden solche „Renditen“ möglich. Wenn du denkst, du bist eine Ausnahme und hast solche Finanzprodukte im Griff, dann wird das dazu führen, dass du mehr Geld in wagemutigen Finanzkonstruktionen verlierst, als du an anderer Stelle hinzugewinnst. Du betreibst dann systematischen Vermögensabbau, statt –aufbau.
Fehler 6: Du sicherst dich nicht ausreichend ab
Notsituationen passieren nun mal. Denke nie, dass dir das nicht passieren kann. Verzichte nicht auf einen gut bemessenen Notgroschen und schließe unbedingt eine Haftpflichtversicherung ab. Sonst reicht unter Umständen ein einziges dummes Missgeschick um die Ergebnisse jahrelangen Vermögensaufbaus an einem einzigen Tag zu vernichten.
Fehler 7: Du formulierst kein Ziel und keine Strategie für deinen Vermögensaufbau
Es ist schwer, ein Vermögen aufzubauen, wenn man nicht weiß, was man damit will. „Ich will als Millionär in Rente gehen“ ist kein Ziel. Du musst dir die Zeit nehmen, den gewünschten Endzustand in machbare Schritte zu unterteilen. Anschließend musst du planen, wie du da hinkommst, so dass du 1x jährlich überprüfen kannst, ob du noch auf Kurs bist. (Siehe auch: „Wie spare ich richtig? Wie du mit der richtigen Strategie ans Ziel kommst“)
Fehler 8: Du denkst ein einziger gelungener Deal macht dich zum Profi
Du hast alle Regeln über Bord geworfen und in etwas Wagemutiges investiert, das du nicht oder höchstens grob verstanden hast – und es hat geklappt! Du beginnst zu denken, dass das kein Zufall war, sondern eine gute Auswahl, deine gute Auswahl. Du beginnst, mehr solche Experimente zu machen. Wenn Verluste entstehen, nimmst du noch wagemutigere Investments auf, um die vorherigen Verluste auszugleichen. Du investierst nicht mehr, du spielst.
Fehler 9: Du hast keine Geduld und machst Konsumschulden
Wenn du eine Finanzierung aufnimmst, weil du nicht warten kannst, bis du den Kaufpreis angespart hast um dir deine Wünsche zu erfüllen, dann machst du andere (nämlich den Kreditgeber) reicher und dich ärmer. Du denkst über Vermögensbildung nach und gibst auf der Konsumseite aber die Verzinsung in Form von Sollzinsen gleich wieder aus. So entsteht niemals ein Vermögensaufbau. (Siehe auch: „Warum sind Konsumschulden so gefährlich? Das steckt wirklich dahinter“)
Fehler 10: Du lässt dich davon beeindrucken, was Andere erreicht haben
Der Nachbar fährt eine E-Klasse und du einen Golf Kombi? Sein Haus ist größer und der Garten schöner angelegt als deiner? – Wenn du dich von so etwas beeindrucken lässt, befindest du dich in einem Wettkampf im weiten Feld der Konsumausgaben. Du verwendest dein Einkommen dafür, mit Schnickschnack andere Leute zu beeindrucken. Entkomme dieser Denkweise! Es gibt immer jemanden, der mehr hat als du. Dieses Wetteifern wird deine Vermögensbildung extrem ausbremsen oder sie gänzlich versiegen lassen.