Wie sparst du richtig Geld? Was ist die passende Strategie? Ich habe diese Fragen für mich beantwortet, indem ich mir mit viel Frust irgendwann gesagt habe: „Es geht nicht, dass alle am dritten des Monats von meinem Girokonto abbuchen (Strom, Versicherungen, Telekom, Miete…) und ich mit dem Restguthaben zurechtkommen muss. Eigentlich sollte das anders funktionieren“.
Im Artikel „Abräum-Sparen“ habe ich bereits erklärt, warum es langfristig nicht zielführend ist, immer nur das Restguthaben am Monatsende zu sparen, um seine Wünsche erfüllen zu können. In diesem Artikel möchte ich nun meinen Ansatz beschreiben, der mir nachhaltig geholfen hat, meine Sparziele einzuhalten. Ich habe für mich beschlossen den Spieß umzudrehen.
Meine 4 Regeln für eine nachhaltige Sparstrategie
Wie bei vielen Dingen im Leben hilft eine systematische Vorgehensweise, d.h. eine klare Strategie auch beim Erreichen deiner persönlichen Sparziele. Ich empfehle dir aus eigener, positiver Erfahrung die folgenden vier Regeln:
Regel 1: Bezahle dich selbst – Der „Eigenlohn“
Man sollte immer der Erste sein, der vom selbst verdienten Geld profitiert. Es ist nicht logisch, zuerst alle anderen zu bezahlen und ganz am Ende sich selbst. Lege daher selbst fest, wie viel von deinem Monatseinkommen ganz alleine dir gehören soll und setze für dich einen monatlichen Sparbetrag fest. Dabei ist es zunächst egal, für welchen Betrag du dich entscheidest. Natürlich darf dich dieser nicht völlig überfordern und natürlich muss er ambitionierter sein als „Null“. Dazwischen bist du in deiner Entscheidung aber grundsätzlich erstmal frei. Der mögliche „Eigenlohn“ orientiert sich meistens nur an deinem Lebensstil.
Ja, natürlich gibt es laufende Verträge und fixe Kosten, die hierbei zu berücksichtigen sind. Deine fixen Kosten bzw. deine Ausgaben solltest du im Blick behalten. Hierzu hilft ein Haushaltsplan. Im Artikel „Kenne deine Ausgaben“ wird beschrieben, wie man diese genau ermittelt anstatt sie nur grob (und daher zumeist falsch) zu schätzen.
Wenn deine Fixkosten aber nicht 100% deines Nettoeinkommens verschlingen, dann gibt es einen „frei bleibenden Betrag“ über den du verfügen kannst und der für dein Sparvorhaben verwendet werden kann.
Dein Ziel sollte eine konkrete Aussage beinhalten wie:
- „Ich möchte monatlich 120 Euro sparen“
- „Ich will 10% vom Monats-Nettoeinkommen sparen“. (Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass er eventuelle Gehaltserhöhungen gleich mit einschließt.)
Ich betone: dies sind nur Beispiele. Falls du denkst „das schaffe ich niemals!“, dann kannst du den Betrag bzw. den Prozentsatz anders wählen. Grundsätzlich kann ich dir aus meiner Erfahrung jedoch sagen, dass du nach anfänglichem Stöhnen über die plötzliche Einschränkung mit 90% deines Einkommens genauso gut zurechtkommen wirst, wie zuvor mit den vollen 100%. Das glaubst du nicht? – Ok, wie konntest du dann vor deiner letzten Gehaltserhöhung überleben?
Regel 2: Bezahle dich zuerst
Diesen selbstgewählten Betrag, deinen „Eigenlohn“, ziehst du sofort nach Eingang deines Gehalts für dich ab. Er bleibt nicht auf dem Girokonto und steht somit nicht mehr für den Alltag zur Verfügung. Im Prinzip lautet die Aussage: „Zuerst bezahlst du dich selbst, den Rest können die Anderen haben“. Ich kann dir versichern, dass du alle Abbuchungen, die nach deiner eigenen „Bezahlung“ dann noch vorgenommen werden, ab sofort gelassener sehen wirst.
Regel 3: Bezahle dich automatisch
Kämpfe von Anfang an gegen deinen inneren Schweinehund. Regel 1 und 2 konnte ich damals sehr schnell umsetzen. Ich hatte allerdings das Problem, dass ich die notwendige Überweisung auf das Tagesgeldkonto zu spät gemacht habe und irgendwelche Spaß-Ausgaben den anvisierten Betrag nicht mehr zuließen.
Damit dir das nicht passiert, empfehle ich dir, den festgelegten Betrag automatisch auf dein Tagesgeldkonto zu überweisen. Die Automatisierung erreichst du am einfachsten mit Hilfe eines Dauerauftrags.
Regel 4: Bezahle dich regelmäßig und halte an der Strategie fest
Du arbeitest den ganzen Monat hart für dein Geld. Es kann also nicht sein, dass der innere Schweinehund es dir wie bei einem undichten Wasserhahn durch die Finger tropfen lässt. Das bedeutet: Fasse den Dauerauftrag nicht an, es sei denn, du willst ihn erhöhen. Verbiete dir Abhebungen vom Sparkonto strikt, es sei denn du willst das Geld anlegen.
Fazit
Wenn du diese vier Regeln befolgst, dann hast du das Sparen für dich auf den richtigen Zeitpunkt vorverlegt, du hast es systematisiert und – das ist das Beste daran – dein Ergebnis ist jeden Monat sichtbar. Den Restbetrag von deinem Einkommen kannst du nun vollständig für die schönen Dinge des Lebens genießen. Auch unvernünftige Ausgaben kannst du dir mit dem Rest leisten. Dein Sparziel hast du ja bereits erreicht.
Wenn du an der Umsetzung meiner Strategie interessiert bist und einen Weg suchst, wie du für dich den „richtigen“ Sparbetrag findest, mit dem du deine Ziele erreichst und den du dir dauerhaft ermöglichen kannst, ohne darunter zu leiden, dann empfehle ich dir, den Artikel „Kenne deine Ausgaben“ zu lesen.
Weitere Ideen, wie du deine Sparquote erhöhen kannst habe ich in einem weiteren Artikel beschrieben: Sparen 2.0: Weitere Ideen um deine Sparquote zu erhöhen